Pohl

Pohl-Spende sorgt für Streit

Dr. Reinfried Pohl, Vorstandsvorsitzender der DVAG, hatte kürzlich der Stadt Marburg einen Betrag von 4 Millionen € überwiesen.

Aus Liebe zur Heimat soll es gewesen sein.

Die Stadt Marburg wird von einer rot-grünen Mehrheit regiert. Oberbürgermeister Vaupel (SPD) soll wohl zunächst den Namen Pohl als Spender verschwiegen haben und die Mär von einer anonymen Spende gepflegt haben.

Dies führte nach der Oberhessichen Presse unweigerlich zum Streit zwischen Rot und Grün.

Die Frankfurter Rundschau spottet und behauptet, für „Manche ist Marburg längst Pohlhausen“.

Die Grünen überlegen jetzt, ob eine extra dafür zu gründende Bürgerstiftung das Geld für soziale Projekte verteilt, statt, wie ebenso diskutiert, davon einen Aufzug zum Marburger Landgrafenschloss zu bauen.

Einer bleibt ,einer geht, viele wechseln

Als die neuen Umsatzzahlen der DVAG herauskamen, verkündete der 82-jährige Gründer Reinfried Pohl ganz nebenbei, er werde noch weitere 5 Jahre im Amt bleiben, solange ihm der Herrgott die Chance gäbe. So stands in der FTD.

Berlusconi-Freund Geronzi, umstrittener „Übervater“ und Präsident der italienischen Generali, soll nach FTD dagegen zurückgetreten sein.

In der Generali Deutschland Gruppe soll Heinz Teuscher (49) den Vorstandsvorsitz der Central Krankenversicherung AG und der Envivas Krankenversicherung AG übernehmen und Dr. Joachim von Rieth (54) ersetzen.
Rieth soll die Gruppe „wegen unterschiedlicher Auffassungen über die zukünftige Geschäftsstrategie“ verlassen.
Daniela Rode (40) wurde neu in die Vorstände von Central und Envivas berufen, während Onno Denekas (48) Teuscher als Vorstandsmitglied der Generali Versicherungen folgen soll. Sein Nachfolger als Vorsitzender der Geschäftsführung der Generali Deutschland Services GmbH soll Thomas Sänger (54) sein.

Die Läuterung der Patricia Döhle

Beinahe schon rebellisch kommentierte Frau Döhle das Buch von Pohl „Ich habe Finanzgeschichte geschrieben“ .

Sie beschrieb es als „inhaltsarmen“ Buch und dessen Mitautor Vogg: “ Stil: Das Konzept, Pohls Leben als Gespräch nachzuzeichnen, wäre nur spannend, wenn der Interviewer nachhakt, Worthülsen entlarvt, bei kritischen Punkten insistiert, kurz: mehr ist als ein Stichwortgeber.“ „Doch wie der promovierte Jurist, der die DVAG 1975 mit ein paar Dutzend Mitarbeitern startete, aus dem vielfach als Drückerkolonne verschrieenen Vertrieb eine Firma mit knapp einer Milliarde Euro Umsatz machte, bleibt nach der Lektüre unklar. So entsteht der Eindruck, das Buch sei nur Pohls Versuch, gesellschaftliche Anerkennung für sein Lebenswerk zu erlangen.“

Vom Managermagazin wechselte Frau Döhle dann zum Journal „Brandeins“ und schrieb einen ganz tollen, mehrseitigen Beitrag in Brandeins 9/10 zur Familie Pohl. Frau Döhle wurde auf wundersame Weise geläutert.

Kritik im Beitrag ? Fehl am Platze. Vom harten Kämpfer ist die Rede und von entspannten Söhnen.

Sie attestierte Pohl, dass DVAG-Handelsvertreter „jederzeit zu einem anderen Vertrieb wechseln können“ und „Verbraucherschützer der DVAG gute Arbeit attestieren“. Pohl Senior würde auch „Putzfrau und Pförtner ernst nehmen“.

AachenMünchener und DVAG investieren

Die AachenMünchener investiert kräftig. 2010 allein wurden kaum vorstellbare 100 Millionen € in einen Neubau-Komplex in Aachen verbaut.

Die DVAG dagegen steckt bekanntlich rund 40 Millionen € in ihr Kongesscentrum in Marburg, so wie ebenfalls in Marburg in ein vorhandenes Luxushotel.

Eine Straße in Marburg wurde dann auch gleich in die Anneliese-Pohl-Allee gewidmet. Die Linke machte ihre Zustimmung dazu von einem Antrag abhängig, nämlich der Umbenennung der Stadt Marburg in „Reinfried-Pohl-Stadt“. Über den Antrag wurde nicht abgestimmt. Soll dem Antrag etwa die Ensthaftigkeit gefehlt haben ?