Übernimmt DVAG Vertreter der Generali München?

Die DVAG hat in den letzten Jahren einige Vertriebe übernommen. Zum 1.1.2008 kam der Vertrieb der AachenMünchener zur DVAG, genau gesagt zur DVAG Allfinanz. Zum 1.10.2008 ging auch der Vertrieb der Badenia Bausparkasse auf die DVAG über. Dann folgte Anfang 2012 der Vertrieb der Central Krankenversicherung AG.

Herbert Frommes Versicherungsmonitor berichtet darüber, dass zur Zeit über „die Vertreter der Generali München, zu denen auch die der früheren Volksfürdorge gehören“,  verhandelt werde. „Dabei ist der Übergang des Vertriebs an die DVAG eine sehr reale Möglichkeit“, schreibt der Versicherungsmonitor.

Generali-Deutschland-Chef Giovanni Liverani plant der Versicherungswirtschaft-heute.de zufolge die Tochtergesellschaften AachenMünchener Versicherung AG und Generali Sachversicherung AG zu fusionieren und in einem weiteren Schritt die Generali Lebensversicherung AG in den „Run-off“ zu schicken. „Auch für die AdvoCard Rechtschutzversicherung AG und die Central Krankenversicherung AG sind nach Informationen von Insidern große Veränderungen vorgesehen“, schreibt Versicherungswirtschaft-heute.

Der „Nur-Fachanwalt“

Die Anwälte führten, um besondere Fähigkeiten zeigen zu können, den Fachanwalt ein. Der Fachanwalt wurde verliehen. Die Voraussetzungen dafür mussten in Form von Prüfungen und einer Anzahl bestimmter praktischer Erfahrungen nachgewiesen werden. Erst kürzlich wurde hier im Blog näher dazu geschrieben, als auf der Website der IHD versehentlich Rechtsanwalt Kai Behrens als Fachanwalt für Handelsvertreterrecht beschrieben wurde, was er nicht sein kann, weil es diese Fachanwaltschaft gar nicht gibt.

Andere Anwälte, die keine Fachanwälte waren, kamen auf die Idee, sich Spezialisten zu nennen, was sie u.U. gemäß höchstrichterlicher Rechtsprechung auch durften. Wer Spezialist ist, darf sich auch so nennen, so der BGH.

Ein Fachanwalt kam dann auf die Idee, sich auch Spezialist zu nennen. Er nannte sich Fachanwalt und Spezialist im Erbrecht.

Und dies war für den BGH jüngst eine ganz neue Herausforderung (BGH Urteil 5.12.2016 AnwZ (Brtg) 31/14). Denn jetzt durfte er musste er die Frage stellen, ob bei beide – der Fachanwalt und der Spezialist also – quasi das gleiche waren. Der BGH kam zu dem Ergebnis, dass ein Fachanwalt, der auch Spezialist ist, mehr ist, als der, der nur Fachanwalt ist. Der BGH schuf den neuen Begriff des „Nur-Fachanwaltes“.

Ein „Nur-Fachanwalt“ müsste dann der Fachanwalt sein, der kein Spezialist ist, im Gegensatz zu den Spezi-Fachanwälten.

Ob der neu erschaffene „Nur-Fachanwalt“ auch so auf dem Briefkopf angegeben werden muss, ließ der BGH offen. Mal sehen, welcher Anwalt noch erschaffen wird, wenn sich mal jmd. Experte nennt. Dann gibt es bald den „Nur-Spezi“.

Wo liegt der Unterschied zwischen einem Versicherungsmakler und einem Handelsvertreter?

Ein Versicherungsmakler vertritt ausschließlich die Interessen des Kunden gegenüber der Versicherungsgesellschaft. Er ist völlig unabhängig und keiner Versicherung verpflichtet, wodurch er Versicherungen diverser Gesellschaften anbieten darf. Der Handelsvertreter hingegen vertritt die Interessen des Unternehmens. Er bietet somit ausschließlich Produkte der Versicherungsgesellschaft an, der er zugehört.

Ohne vertragliche Regelung keine Freistellung

Ohne vertragliche Regelung keine Freistellung… Diesen Grundsatz bestätigt der BGH in einem Urteil vom 13.8.2015 unter dem Az. VII ZR 90/14.

Ein ehemals für die AachenMünchner Handelsvertreter weigerte sich, ausgegliedert zu werden und zur DVAG Allfinanz zu wechseln. Diese hatte im Jahre 2007 den kompletten Vertrieb der AachenMünchner nach dem Umwandlungsgesetz ausgegliedert. Der Handelsvertreter wurde freigestellt. Der BGH kam zu dem Ergebnis, die Freistellung sei unwirksam. Es fehle eine entsprechnede vertragliche Grundlage, die eine Freistellung erlaube.

Der BGH dazu:

„Unter Berücksichtigung dieser Grundsätze ist die Würdigung des Berufungsgerichts, dass die Streitverkündete dem Kläger durch die Freistellung gemäß Schreiben vom 5. Oktober 2009 begründeten Anlass (§ 89b Abs. 3 Nr. 1 HGB) zur Kündigung gegeben hat, revisionsrechtlich nicht zu beanstanden. Die Vertragsparteien haben keine Regelung zur Freistellung des Klägers für die Vertragsrestlaufzeit vereinbart. Insbesondere ist keine Vereinbarung getroffen worden, nach der der Kläger im Falle der Kündigung der Gegenseite gegen Belassung von Folgeprovisionen und Erhalt einer Ausgleichszahlung hätte freigestellt werden dürfen (vgl. zu einer derartigen Vertragsklausel BGH, Urteil vom 29. März 1995 VIII ZR 102/94, BGHZ 129, 186 f., juris Rn. 2 ff.). Nach den Feststellungen des Berufungsgerichts ist dem Kläger eine solche Ausgleichszahlung auch nicht einseitig für den Fall der Freistellung zugesagt worden. Die von der Revision der Beklagten in diesem Zusammenhang erhobene Verfahrensrüge hat der Senat geprüft und nicht für durchgreifend erachtet, § 564 Satz 1 ZPO. Es kann im vorliegenden Zusammenhang dahinstehen, ob eine einseitige Freistellung des gekündigten Handelsvertreters, wie das Berufungsgericht angenommen hat, grundsätzlich unzulässig ist (vgl. Wauschkuhn in Flohr/Wauschkuhn, Vertriebsrecht, § 89 HGB Rn. 109; MünchKommHGB/ von Hoyningen-Huene, 3. Aufl., § 89 Rn. 66; Thume in Küstner/Thume, Handbuch des gesamten Vertriebsrechts, Band 1, 4. Aufl., Kap. VIII Rn. 99 f.). Jedenfalls ist die Würdigung des Berufungsgerichts, dass die Streitverkündete dem Kläger durch die ohne finanzielle Entschädigung erfolgte Freistellung gemäß Schreiben vom 5. Oktober 2009 begründeten Anlass (§ 89b Abs. 3 Nr. 1 HGB) zur Kündigung gegeben hat, revisionsrechtlich nicht zu beanstanden. Eine Freistellung kann zu einer Reduzierung des Ausgleichsanspruchs nach § 89b HGB führen (vgl. Gräfe, ZVertriebsR 2013, 362, 363). Denn ein gekündigter Versicherungsvertreter, der während der Freistellungsphase nicht für den Versicherungsunternehmer tätig werden darf, ist gehindert, für diesen weitere – ausgleichsrelevante – Versicherungsverträge bis zur Vertragsbeendigung zu vermitteln.“

Nie wirklich Geld

So schrieb ein Zeuge, der von einem Vertrieb angworben wurde. Diesem sollen Verträge untergejubelt worden sein. Deshalb erstatte er Strafanzeige und berichete bei der Polizei:

„Die Arbeit bei der … war bei uns öfters Thema, da sich dort angeblich sehr viel geld verrdienen lässt. Es gab da Seminare, in denen immer vom großen Verdienstmöglichkeiten die Rede war. Seltsamerweise hatte Herr … nie wirklich Geld“….

Frühzeitig hinter die Kulissen geguckt erspart viel Ärger.