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2012Der treue Leser und die Psychologie erfolgreicher Strukturvertriebe
„Ich möchte Sie heute mit einigen Zeilen über meine Erfahrungen,
Kenntnisse über die …., deren Mitarbeitern und falschen Annahmen
dieser Menschen konfrontieren.
Gerne werde ich Ihnen von Zeit zu Zeit zu diversen Themen schreiben und meine
persönliche Erfahrung oder auch Meinung dazu geben, sowie ich es bisher
getan habe.
Veranlasst hat mich mein Erfolg(!) bei der …. und der Mißerfolg von
anderen in dem Unternehmen und warum das so ist bzw. war und viele
andere Gründe die dazu führten. Auslöser sind meine gesamten 25-jährigen
Erfahrungen in der Branche, mein Lebensalter mit den gewonnen Eindrücken
die sich deckenden Erfahrungen über die es zwischenzeitlich Hunderte von
Studien gibt.
Inspiriert hat mich der Schriftsteller Rolf Dobelli und Gründer der
Meine persönlichen Erfahrungen decken sich mit den Studien und
möchte diese im Zusammenhang hier erläutern welche falschen Annahmen
gemacht werden und wie sich die …. dies zu nutze macht, zum Vorteile
eines Struktursystems und zum Nachteile dem Heerschar der Vermittler die
einmal für das Unternehmen arbeiteten.
Der Denkfehler Nr. 1
Nachdem ich als junger Vermögensberater bei dem Vertrieb namens ….
in den 80er Jahren mich beworben und als Vermögensberaterassistent
dort im Unternehmen angefangen hatte, war ich
-wieso auch immer- offensichtlich ganz erfolgreich.
Viele sagten: „Du bist erfolgreich“. Damit konnte ich aber zunächst noch
nicht soviel anfangen. Das ging dann aber erstaunlicherweise über viele
Jahre hinweg. Was auch immer als erfolgreich gemeint sein sollte. Mein
Konto zumindest war immer aufgrund der Vermittlungen von Versicherungen
und Investment sowie der Vermittlungen von Baudarlehen gedeckt.
Als sog. „Erfolgreicher“ erhielt man an vielen internen Veranstaltungen
und Meetings Auszeichnungen in verschiedensten Formen bis hin über
Geldgeschenke und sonstige Geschenke mit Symbolcharakter. Viele andere
waren auch erfolgreich und wurden entsprechend vor tausenden
Mitarbeiter/-innen auf Bühnen im entsprechenden feierlichen Rahmen vor
allen anderen geehrt. Woche für Woche, Monat für Monat, Jahr für Jahr.
Irgendwann wurde mir dies sogar peinlich. Warum?
Weil es (fast) immer dieselben „Erfolgreichen“ waren. Und die anderen
vielen Mitarbeiter/-innen die da uns auf den Bühnen klatschten. Was war
mit denen? Die waren nach Tagen, Wochen und Monate nicht mehr da. Dafür
waren andere gekommen, die sich ausprobierten. In der Regel scheiterten
die meisten Bewerber nach mehr oder minderem Erfolg ihre Freunde und
Bekannte zu beraten. Nachdem diese nicht mehr als potenzielle Kunden
vorhanden waren ist bei den allermeisten Einsteigern hier schon Schluß
gewesen und sind gescheitert. Schulungen der Direktionen sollten dafür
sorgen, dass bei Freunden und Bekannten genügend und ausreichend
„Empfehlungen“ an deren Bekannte und Freunde ausgesprochen werden, mit
Name und Adresse, sowie Telefonnummer von diesen Personen. Das ist
anfänglich der eigentliche Schwierigkeitsgrad, den man u.a. zu überwinden
hatte. Deshalb auch die ausführlichen Schulungen in dieser Hinsicht.
Fachschulungen wurden zu dieser Zeit hinten angestellt, weil dieser
hatte der sog. „Betreuer“, der schon länger für die …. vermittelte.
Fachkompetenz ist dann dort schon mal ein Geheimnis und dürfte auch in
Frage gestellt werden können.
Wieviele Musiker, Schauspieler usw. von den Tausenden haben es
geschafft? Die Medien interessieren sich wenig um die Gescheiterten. Und
in einem solchen Unternehmen wie der …. u.a. -wo sicherlich gutes Geld
verdient werden kann- interessiert es auch niemand, wer hier
gescheitert ist. Die Erfolge werden sichtbar auf den Bühnen präsentiert
und zwar für alle. Bei Großveranstaltungen ist die Prominenz aus
Politik, Wirtschaft und Sport und dem Medien präsent.
Heute weiß man und hat Ausdrücke für solche Effekte.
Die Experten nennen es “ Survivorship Bias“. Man kann es in etwas so
übersetzen: Ungleichgewicht zugunsten der Überlebenden.
Es wird damit begründet, weil Erfolge größere Sichtbarkeit im Alltag
erzeugen als Misserfolge. Systematisch wird die Aussicht auf Erfolg
überschätzt. Deswegen scheitern auch mittel -bis längerfristig die
meisten an dem Struktursystem der ….. Auch mir namentlich bekannte
Direktionsleiter (höchste anerkannte Stufe im Struktursystem der ….)
scheiterten in diesem hierarchisch aufgebauten Struktursystem. Es waren
jetzt schon in dieser Struktur der vierte Direktionsleiter, wo ich
selbst einmal tätig war. Aber für die interessiert sich niemand mehr.
Die Erfolgswahrscheinlichkeit dauerhaft für das Unternehmen langfristig
tätig sein zu können wird von den Außenstehenden verkannt und
überschätzt. Von einem erfolgreichen Vermittler verbergen sich 100 oder
1000 andere. Hinter diesen wiederum 100 oder 1000. Gescheiterte werden
nicht registriert.
Survivorship Bias wird heikel, wenn man selbst Teil der „überlebenden
Menge“ ist. Selbst wenn der Erfolg durch Zufall basiert. Gemeinsam mit
anderen „Erfolgreichen“ werden offenbar gemeinsame „Erfolgsfaktoren“
erklärt.
Auch die Gescheiterten wendeten die sog. Erfolgsfaktoren an.
Systematisch wird die Erfolgswahrscheinlichkeit von den vielen Tausenden
Mitarbeitern überschätzt, die da noch tätig sind und vormals in den
letzten Jahrzehnten für solche Unternehmen tätig waren. Die Aussicht
auf den langfristigen Erfolg innerhalb solcher Unternehmen ist und wird
immer noch überschätzt. Von den z. Zt. genannten 37.203 Vermittlern der
…. sind mit Bestimmtheit der geringere Teil auch tatsächlich
finanziell erfolgreich, so dass die Zahl der Erfolgreichen hier deutlich
niedriger sein dürfte und den Teil der Gescheiterten langfristig noch
erhöhen wird.
Die Anzahl der „Gescheiterten“ seit …. im Jahre der Firmengründung
dürfte die Anzahl der aktuellen Vermittlerzahl von ….. um dass
100-fache und mehr deutlich übersteigen. Wie wahrscheinlich ist dann
noch der dauerhafte Erfolg in solchen Unternehmen? Ja, fast gleich null.
Das wird allerdings nicht propagiert, sondern nur der Erfolg und dass
ist es was systematisch überschätzt wird und zwar sein eigener.
Das ist der 1. Denkfehler und Irrglaube der meisten Menschen, die an die
Wahrscheinlichkeit des Erfolges glauben und sich für solche Unternehmen
begeistern.
Hier vorab ein kleiner Auszug über weitere Denkfehler die gemacht
werden, die ich bei Bedarf erörtern und im Kontext wiedergeben würde.
…nächste Denkfehler sind, dass wir uns von der Außenwirkung eines
Unternehmens (hier ….) blenden lassen . Der sog. Halo Effect (Halo
steht für Heiligenschein). Dieser Effekt funktioniert immer gleich, z.B.
bei der …. mit der Darstellung des Geschäftsberichtes und der
finanziellen Situation. Der halo Effect versperrt den meisten
Mitarbeitern und andere die Sicht auf die wahren Eigenheiten solcher
Unternehmen. Eine Firma ist nicht nur an deren Geschäftsbericht zu
bewerten. Der Pschologe Edward Lee Thorndike hat den effekt vor 100
Jahren entdeckt.
….und weitere Denkfehler und Fallen. Ich helfe Dir und Du mir usw. Wie
sich diese Unternehmen mit den Denkfehlern anderer bereichern.
Gerne wieder.“