5 Jahre für Brandanschlag gegen Vermittler

Eine verzweifelte Kundin aus dem Allgäu griff zur Selbstjustiz: Sie
zündete das Haus jenes Anlageberaters an, der ihr die Investition in
Blockheizkraftwerke der Nürnberger Gesellschaft zur Förderung
erneuerbarer Energien (GFE) empfohlen und sie damit in die
Schuldenfalle getrieben hatte. Nun muss sie fünf Jahre ins Gefängnis.

Über dubiose Geschäfte von Finanzierungsberatern zum Bau angeblicher
Blockheizkraftwerke (BHKW) wurde hier im Blog bereits berichtet.

Statt die in Aussicht gestellte Rendite von 30 Prozent einstreichen zu können,
blieben die Kunden auf ihren Kosten sitzen.

GFE hatte in zahlreichen Gemeinden in Unterfranken für Standplätze für
seine BHKW geworben. Durch Kauf und Rückvermietung der Kraftwerke an
die Firma sowie Einspeisung ins Stromnetz sollte sich der Einsatz für
Investoren in 20 Jahren angeblich versechsfachen, erzählten Verkäufer.

Einem von ihnen hatte die Frau aus dem Allgäu geglaubt: Er hatte ihr
eine monatliche Rendite von 2,5 Prozent auf die investierten 47 600
Euro versprochen. Geblieben sind bislang Durchhalteparolen. Doch die
Frau hat seit Dezember 2010 einen 48 000-Euro-Kredit zu tilgen.

Nun muss sie auch noch für den beim Brand entstandenen Sachschaden von
etwa 600 000 Euro aufkommen. Das Haus wurde abgerissen, nachdem es
durch zwei Molotov-Cocktailwürfe der vermutlich Betrogenen im März 2011
abgebrannt war. Zum Glück konnten Vermittler nebst Ehefrau und
zwölfjährigem Sohn aus dem Haus entkommen. Laut Anklageschrift bestand
aber Lebensgefahr. Die Staatsanwaltschaft wollte eine deutliche
Haftstrafe, trotz eines Geständnisses der nun zu fünf Jahren Haft
verurteilten Frau aus Sonthofen.