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Dass ungebetene Coldcallings demnächst per Gesetz verboten sind – also das Anrufen wildfremder Personen zwecks Verkaufsgesprächs -, wird vielen Handelsvertretern schwer im Magen liegen, vgl. obiges Video.
Aber wenn der neueste Spruch des Landgerichts Hamburg rechtskräftig werden sollte, dann dürfte das Telefon für Handelsvertreter bei der Neu-Akquise künftig gar kein Werkzeug mehr sein: Selbst die Kunden einer Bank dürfen von dieser nicht mit Werbeanrufen behelligt werden!
Anders liegt der Fall natürlich, wenn den Werbeanrufen zuvor ausdrücklich zugestimmt wurde. Was die Gerichte unter „ausdrücklicher Zustimmung“ genau verstehen, könnte spannend werden, da eine Erklärung in allgemeinen Geschäftsbedingungen kaum ausreichend sein dürfte.
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Der Finanzmumpitzanbieter AWD hat in Österreich fertig: 88% Ertragsverlust im letzten Jahr. Auch nach Demission des dortigen Chefs ist kaum mit einem Rückgewinn des nun einmal kaltschnäuzig verspielten Rufs zu rechnen.
Aufschlussreich: Handelsblatt: AWD Österreich wechselt den Chef aus.
Warum es so toll ist, trotzdem als Handelsvertreter für den AWD zu arbeiten, erzählt der Boss im hier verlinkten Video. Jawollja!
Unstreitig hat die PR-Frau ansehnliche Beine vorzuzeigen, was sie auch ausgiebig tut. Eine Karriere als Journalistin hat sie wohl kaum vor sich. Warum sie keine Handelsvertreterin werden wird, wissen wir auch nicht!!
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Unsere Blog-Kollegin RAin Heidrun Jakobs, LL.M, ist zwar bislang ein wenig schreibfaul, verbringt ihre Freizeit aber stattdessen mit anderen lustigen Sachen. So hat sie sich gerade bei den Sparkassen mächtig unbeliebt gemacht, weil die Gebühren in deren AGB nicht nur kritisierte, sondern vom Bundesgerichtshof für unwirksam erklären ließ. Heute berichten über über Ihren Sieg alle möglichen Medien:
- DER SPIEGEL: BGH stärkt Rechte von Sparkassenkunden
- FOCUS: Sieg für Sparkassenkunden
- stern: BGH stärkt Sparkassenkunden im Klauselstreit
- WELT: BGH stärkt die Rechte der Sparkassenkunden
- ZEIT: Gericht stärkt Rechte von Bankkunden
- Süddeutsche: Gericht: Sparkassen müssen Kreditverträge ändern (Kommentar: Wider die Gutsherrenart)
- Tagesschau: Richter zwingen Sparkassen zu neuer Preispolitik
- Financial Times: Wirkung für alle anderen Institute
- (…)
Hier gibt es einen Filmbeitrag der Tagesschau.
Herzlichen Glückwunsch, Frau Kollegin!
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Wie „der Standard“ berichtet, scheiterte der AWD mit einem Antrag auf Erlass einer einstweiligen Verfügung, mit der die schon mehrfach hier angesprochene Sammelklage des VKI angegangen werden sollte. Es bleibt für die Konsumenten also spannend.
Wie man in dem Video sehen kann, inspiriert die Finanzkrise manchen Österreicher sogar zum „Finanzberater-Blues“!
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Wie heute der Presse zu entnehmen ist, sollen Handelsvertreter der Postbank zum AWD wechseln. Nun ist zwar auch das Vertriebspersonal der Postbank nach dem Handelsvertreter-Modell organisiert, die Postbank ist jedoch tatsächlich eine richtige Bank, deren Unternehmenskultur mit einem Strukturvertrieb wie AWD nicht zu vergleichen ist.
Sollten die betroffenen Postbänkler tatsächlich ernst machen und zum AWD wechseln, dann dürfen sie demnächst auch woanders Mitglied werden: Im Verein der ehemaligen AWD-Mitarbeiter e.V.!
Unterdessen bläst in Österreich der Verein für Konsumenteninformation zum Angriff und zieht mit 2.600 Mannen gegen den AWD. Der jedoch tut dies als „Hexenjagd“ ab. Gute PR-Taktik!
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AWD (Musik: Kramer Kretschmer)
Carsten Maschmeyers ehemaliger(?) Strukkibude geht es in Österreich gar nicht gut:
AWD mit 96,2 Prozent Gewinneinbruch titelt „diePesse“. Der verbliebene Jahresüberschuss von 2,1 Millionen Euro für das Österreichgeschäft ist alles andere als prall.
In Deutschland hat die Öffentlichkeit vom AWD anscheinend noch nicht genug. Gratulation an PR-Chef Bela Anda!
Unternehmensgründer Maschmeyer ist ja bekanntlich zur AWD-Muttergesellschaft Swiss Life gewechselt, wo er ein Danaergeschenk in Form von MLP-Aktien überreichte, mit denen man sich die Herrschaft über den Mitbewerber mit der wohl zahlungskräftigsten Klientel sichern wollte. Der Schuss ging bekanntlich nach hinten los.
„Maschmeyer, Ferres und die biederen Schweizer“ schreibt CASH übder den Mann, den die deutsche Regenbogenpresse liebt, der sich in Österreich aber das gesellschaftliche Parkett wohl eher meiden wird.
Heute wurde nun offiziell bekannt gegeben, dass Swiss Life mit dem Versicherungskonzern Talanx eine Art Partnerschaft eingeht und diesen 9,9% der MLP-Aktien überlassen hat, selbst hält man 15,9% Nachdem vor ein paar Monaten zwecks Kapitalerhöhung auch andere Versicherer bei MLP nennenswerte Anteile erworben haben, wird der besonder „unabhängige“ Finanzvertrieb MLP etwa dem OVB immer ähnlicher, der von Anfang an ein Vehikel der Versicherungsindustrie gewesen ist.
Für seine großzügigen Spenden hat MLP-Gründer Manfred Lautenschläger gestern das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse erhalten. Wenn man sich anguckt, wer denn so alles diese Auszeichnung erhalten hat, könnte man diesen Orden glatt als Kainsmal ansehen. Insofern hat der richtige die Auszeichnung erhalten. So werden es zumindest Tausende Menschen sehen, die ihr Vertrauen in Lautenschlägers warme Worte mit Vermögensverlusten bis hin zur Insolvenz bezahlt haben. An Ehre kann der Mann gar nicht genug haben: Es gibt einen Manfred Lautenschläger-Autokreisel, –Hörsaal, -Asteroiden, -Stiftung, … Muss das schön sein, neureich zu sein …
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Der AWD hat zur Zeit wenig zu lachen. Insbesondere in Österreich, wo es anders als hierzulande mit der politischen Vernetzung ein wenig hapert, wird in Politik und Medien offen vom „AWD-Keiler“ gesprochen (wie berichteten): Es gibt Klagen enttäuschter Kunden, insbesondere eine Sammelklage des dortigen Verbraucherschutzvereins für 6500 Beratungsnehmer, die Presse berichtet ausgiebig über das Strukturvertriebssystem und in Tirol hat ein ehemaliger Chef „ausgepackt“. Derweil spekuliert die Österreicher Presse, ob der AWD seine Kunden vor dem Absturz nicht retten konnte, oder ob er es nicht einmal wollte.
Als Reaktion auf das Desaster will der österreichische Staat den Finanzdienstleistungssektor stärker reglementieren und verlangt unter anderem die Kundendaten. Einige Hundert Österreicher AWDler sollen den Finanzvertrieb bereits verlassen haben.
Nun schlägt der geprügelte AWD, der sich als Opfer einer Kampagne sieht, mit einer PR-Offensive zurück: So hat man neben einer Vielzahl an werbeträchtigen Domains ein interaktives Portal zum Thema Kundenzufriedenheit eröffnet, bei dem sich Verbraucher über den AWD Luft machen können. Nicht riskieren möchte man jedoch, dass sich dort AWD-Kunden wirklich authentisch äußern: Beiträge werden erst freigeschaltet, wenn sie vorher vom AWD kontrolliert wurden. Nachdem bereits das AWD-Karriereblog eher unfreiwillige Komik bot, kann man sich einen Reim darauf machen, was für Beiträge vom AWD freigeschaltet werden, und welche nicht.
Wer sich für die Realität einer AWD interessiert, der ist mit dem Informationsangebot des Vereins der AWD-Aussteiger e.V. sicherlich besser bedient.
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Vielleicht sollte man die Ursachen für geschäftlichen Mißerfolg bei sich selbst suchen! Arbeiten Sie an sich! Hier unsere Empfehlung:
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… verspricht das Weblog www.versicherungskritiker.de.
Noch hatte ich nicht die Zeit, die Inhalte zu analysieren, aber jedenfalls die Rubrik „Skurriles“ macht Laune. Über die Perspektive und die Beweggründe der drei Autoren lässt sich auf die Schnelle nichts erkennen, anscheinend ist die Website nicht kommerziell, was wir ausdrücklich begrüßen.
Abzüge in der B-Note gibt es allerdings für die Bezeichnung gewisser Strukturvertriebe als „Finanzmakler“. Zwar haben die jeweiligen Vertriebsorganisationen eine Maklerlizenz (damit sie an die Firmen der Finanzindustrie herantreten können), die einzelnen Handelsvertreter sind jedoch nichts anderes als Handelsvertreter – auch wenn sie sich 1000 mal „Makler“ nennen. Das Wort „Maklervertrieb“ ist ein Widerspruch in sich, denn ein echter Makler „vertreibt“ nichts, sondern erhält seine Provision direkt vom Kunden als Gegenleistung für seine Recherchedienste. Davon wird man bei Finanzstrukturvertrieben nicht ernsthaft sprechen wollen.
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Wie bereits von uns berichtet, ist so profunde Beratung des Finanzvertriebs AWD in Österreich in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses und der Politik gerückt.
In der Alpenrepublik gibt es einen „Konsumentenschutzminister„, der nun gegen den AWD klagen lässt. Während das Unternehmen (wie alle Finanzvertriebe) reflexartig die Missstände als „Einzelfälle schwarzer Schafe“ zu bagatellisieren versucht, spricht man in Wien nach inzwischen 3.000 Beschwerden gegen den AWD von „systematischen Mängeln„. Ein Krisengespräch mit einem Verein für Konsumenteninformation (VKI) wurden abgebrochen.
Während Österreicher Medien so ausgiebig über den Immobilienskandal so nachhaltig berichten, dass ihm Kollumnisten Wiedererkennungswert zubilligen, scheint der Fall in Deutschland nicht einmal bekannt zu sein. stattdessen werden Hurra-Parolen als Nachricht verbreitet. Die einzige Meldung eines deutschen Mediums ist denn ausgerechnet nur die Wiedergabe eines PR-Textes, mit dem man zum Gegenangriff übergeht. Einfach nur Desinteresse der deutschen Medien, oder ein Produkt der Kontaktpflege des Bela Anda?