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Der treue Leser weist auf einen Artikel des Managermagazins vom 30.6.15 hin. Jürgen Klopp will Vermögensberater der DVAG coachen.
Der treue Leser „würde den Trainer gerne mal fragen, ob er mit dem Begriff Survivor Ship Bias etwas anfangen kann und ob er weiß, was sich dahinter verbirgt.
Die Experten nennen es ” Survivorship Bias”. Man kann es in etwas so übersetzen: Ungleichgewicht zugunsten der Überlebenden.
Es wird damit begründet, weil Erfolge größere Sichtbarkeit im Alltagerzeugen als Misserfolge. Systematisch wird die Aussicht auf Erfolg überschätzt. Deswegen scheitern auch mittel -bis längerfristig die meisten an dem Struktursystem.
Max. 10 bis 20% verdienen ausreichend, dem Rest geht es so wie den Griechen.“
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Der treueste aller Leser weist auf eine
Demo der Versicherungskaufleute am 3.7.14 in Berlin
hin.
Es geht gegen die geplante Offenlegung der Provisionen, die gesetzlich geregelt werden soll. Man will das sog. Lebensversicherungsreformgesetz kippen.
Hier im Handelsblatt gibt es dazu mehr Informationen.
Nach §61 Absatz2 VVG soll -neben vielen weiteren Änderungen – folgender Absatz angefügt werden:
„(3)Der Versicherungsvermittler hat dem Versicherungsnehmer die ihm für den Abschluss des Vertrages mit dem Versicherungsunternehmen vertraglich vereinbarte Provision als Gesamtbetrag in Euro mitzuteilen. Er hat dies nach §62 zu dokumentieren.“
Meine persönliche Meinung: Transparenz schafft Vertrauen, das bei den Verbrauchern in den letzten Jahren oft verlorenging. Wir Anwälte müssen die Mandanten auch über unsere Gebühren aufklären und alle – Mandanten und Anwälte – fahren dabei gut. Damit das befürchtete „Hauen und Stechen“ unter den Vermittlern nicht einsetzt, könnte und sollte – wie bei den Anwälten – über eine Mindestprovisionshöhe nachgedacht werden.
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Von dem treuesten aller Leser erhielten wir nicht nur Neujahrswünsche, die wir gern mit Dank zurückgeben, sondern auch folgende Infos:
Heute sende ich Ihnen die aktuellen statistischen Daten der IHK
zur Vermittleranzahl bei Versicherungen ggf. für den Blog zur Verwertung und Information.
Gegenüber zum letzten Quartal verringerten sich diese nur um 80 Vermittler, so dass die Anzahl der registrierten Vermittler nun bei 246.776 zum 2.1.2014 liegen.
Die Anzahl der Finanzanlagenvermittler erhöhte sich zum 1.1.14 um 4.704 gegenüber dem Vorquartal auf nunmehr 39.911 Personen. Anbetracht der Tatsache, dass es immer noch rund 246.776 Vermittler gibt und diese die Zusatzerlaubnis nach § 34f GewO zum 1.1.14 haben müssen um Investmentzertifikate u.a. zu vermitteln beträgt der Anteil zur Vermittlerzahl der eingetragenen Versicherungsvermittler nur rund 16%.
D.h. im Umkehrschluss, nicht einmal jeder 5. Vermittler ist in diesem Thema involviert oder nutzt diese Vermittlungsmöglichkeit.
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Sollte der Provisionsdeckel des GDV greifen, wie vom Versicherungsboten angekündigt,
Hier eine Zusammenfassung der DIHK über die neuen Berufsregeln der Finanzanlagenvermittler.
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Neues vom treuen Leser:
Eine Kundin hat nach Versprechungen Ihres Vermögensberaters ihr Depot aus finanziellen Gründen kündigen müssen.
Das monatliche Nettogehalt von ihr beträgt 1450 Euro (Gehaltsnachweis lag mir vor).
Sie wohnt in Miete und zahlt 420 Miete incl. NBK. Ferner unterhält sie einen Pkw für die tägliche Fahrt zu ihrer Arbeitsstätte.
Der Vermittler der DVAG offerierte ihr ein Rundumpaket -div. Versicherungen der AM, zwei Bausparverträgen der Badenia und ein Investmentdepot der Dt. Bank mit einem monatlichen Gesamtbeitrag von 390 Euro.
Die Krux der Geschichte ist nicht, dass die Beiträge für die Kunden zu hoch sind -in diesem Falle 27% des monatlichen Nettoeinkommens und auch keine Ausnahme-, sondern das die Dt. Bank (siehe Anlage) sich auf den Standpunkt stellt, die Unterschrift nicht anerkennen zu wollen.
Das formlose Kündigungsschreiben wird also offenbar nicht akzeptiert.
Da das immer noch nicht reicht, soll am liebsten die Legitimationsprüfung vom Vermögensberater der DVAG oder auch einer Filiale der Dt. Bank vorgenommen werden.
Mich wundert es schon lange nicht mehr, dass bei der Beliebtheitsskala der Berufe des Feuerwehrmannes ganz oben steht und die der Versicherungsleute und Banker ganz unten.
Solche Unterstellungen der Dt. Bank sind sicher auch nicht hilfreich nur einen einzigen Platz vom Image der Banken nach oben aufzusteigen.
Aber man kann sich ja mal auf eine Legitimationsprüfung verständigen und das formlose Kündigungsschreiben mit der Unterschriftenabweichung unterstellen.
Methode, Strategie? Wer weiß es?
Zur Ergänzung :
Nach Erhalt der Kündigung schrieb die Deutsche Bank, die Unterschrift der Kündigung passe angeblich mit der des Antrages nicht überein.
Deshalb benötige man jetzt eine testierte Ausweiskopie.
Diese soll nach Angaben der deutschen Bank bei dem Vermögensberater oder in einer Filiale der Deutschen Bank geschehen.
Anschließend verlangte die Deutsche Bank mit der Übersendung der Testierung einen neuen Auftrag.
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Der treue Leser, selbst ehemals langjähriger Mitarbeiter eines Strukturvertriebs, führt heute seine Reihe "Denkfehler in Strukturvertrieben" fort. Nach Teil 1, Teil 2,Teil 3 gibt es hier und heute Teil 4.
Social Proof oder wie Gruppendruck den gesunden Menschenverstand ausschaltet.
Social Proof findet man überall. In der Kleidermode, bei den Managementtechniken, in der Freizeit , bei Diäten usw.
Experimente zeigen wie sich gesunder Menschenverstand verbiegen lässt.
Mitten im Konzertsaal oder Seminar an einer bestimmten Stelle fängt einer an zu klatschen. Plötzlich klatschen alle. Warum? Social Proof.
Danach werden die Mäntel und Jacken an der Garderobe abgeholt. Die Menschen werfen in einen dort abgestellten Teller Münzen hinein. Man macht das ebenso -obwohl die Garderobe im Kartenpreis z.B. inbegriffen war-.
Social Proof wird gelegentlich auch als Herdentrieb bezeichnet.
Social Proof steht hinter Blasen und Panik an den Börsen und kommt bei Diäten vor und kann bis zum kollektiven Selbstmord -wie bei Sekten- führen.
Das Beispiel Müller-Meyer-Illusionen mit den Linien und den verlängerten Pfeilen lässt uns zunächst glauben, das Längenunterschiede in diesem Beispiel vorhanden sind (tatsächlich sind diese gleich lang).
Verschiedene Schauspieler - was der Proband nicht wußte- behaupten nun,dass dieser kleiner ist -obwohl das nicht so ist- und die Referenzlinie tatsächlich größer erscheint. Durch die Behauptung der Schauspieler wurde Gruppendruck auf dies Probanden aufgebaut und lieferten zum großen Teil dann die falsche Antwort, obwohl es eigentlich keine schwierige Aufgabe ist.
Zwischenzeitlich weiß man, dass diese Verhaltensweisen aus unserer evolutionären Vergangenheit kommen. Wer in grauer Vorzeit nicht mit diesem Phänomen reagierte ist aus dem Genpool der Menschheit verschwunden. Diese Verhaltensweise -obwohl es keinen Überlebensvorteilmehr bringt- ist heute noch im Menschen verankert.
Comedy und Talkshows blenden Gelächter ein um die Zuschauer an bestimmten Passagen zum Lachen anzustiften. Oder das Beispiel mit der Frage und Rede aus dem letzten Jahrtausend: Wollt Ihr den totalen Krieg von Goebbels. Wenn damals die Menschen einzeln und anonym befragt worden wären hätte keiner dem absurden Vorschlag zugestimmt.
Auch die Werbung nutzt dieses Wissen aus. Skeptisch sollte man sein,wenn Unternehmen behaupten, dass deren Produkte die meistverkauftesten sind oder besser oder die Nr. 1 usw.
Absurde Argumente. Denn warum sollten deren Produkte besser sein, wenn solche Behauptungen aufgestellt werden.
Anders ausgedrückt: Ich verhalte mich richtig, wenn ich mich so wie die anderen verhalte. Oder anders ausgedrückt: Je mehr Menschen eine Idee richtig finden, desto korrekter ist diese Idee.
Natürlich ist das absurd. Die obigen Beispiele und viele Experimente in der Wissenschaft belegen dies.
Ein Schriftsteller sagte: "Wenn 50 Millionen Menschen eine Dummheit behaupten, wird sie noch lange nicht zur Wahrheit".
Es gibt nicht nur optische Täuschungen. Es gibt auch Illusionen des Denkens die man auch kognitive Täuschungen nennen kann.
Was hat das nun mit den Strukturvertrieben nun zu tun?
Wer sich diese Frage stellt hat damit nichts zu tun, keine oder zu wenig Erfahrungen damit oder erkennt durch seine rosarot gefärbte Brille nicht wo er sich befindet.
Gerade in Strukturvertrieben gibt es meines Erachtens die meisten Meetings, Workshops, Ehrungen, Seminare, Beförderungen usw. Hier wird logischerweise am meisten geklatscht, gelobt und bis hin zu orgienartigen "Standing-Ovations" die Mitarbeiter regelrecht gehuldigt.
Die neuesten durch die Medien aufgedeckten und veröffentlichten Incentive-Lustreisen sind nicht nur Illusionen sondern und auch kognitive Täuschungen durch Auftritte von Stars, Sportlern usw.
Die bereitgestellten Traumhotels an den Meeresküsten Europas, die Schlösser als Einladungsort zum Meeting usw. verzaubern nicht nur, sondern verändern Menschen in einem mir manchmal nicht mehr nachvollziehbarem Maße.
Viele handeln nicht immer von sich aus, sondern aus diesem Gruppendruck der Strukturen im Vertrieb, der Gesellschaft, Politik, Sport, Show usw.heraus. Sie lassen sich durch die Intuition, Eindrücke, Gefühle usw.leiten und blenden.
Fazit: Menschen in Gruppen verhalten sich anders, als wenn sie alleine sind. Die Nachteile der Gruppen lassen sich entschärfen, indem individuelle Leistungen möglichst sichtbar gemacht werden. Gerade in Strukturvertrieben werden diese sog. "Einzelvermittler" auf Direktionsfeiern, Meetings usw. geehrt und teils regelrecht gehuldigt.
Die anderen fallen und dürfen nicht auffallen. Das System überzeugt.
Gott danke es unserer Evolution! Und alles sollen es nachmachen! In den Strukturvertrieben heißt es dann: "Learning by doing."
Es ist nicht nur eine Kunst klar zu sehen und auch denken, sondern auch zu handeln. Das fällt offensichtlich und bekanntlich am schwersten.
Bis demnächst bei Denkfehler Nr. 5 in Strukturvertrieben!
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Denkfehler Nr. 3 “The Sunk Cost Fallacy” oder warum Sie die Vergangenheit ignorieren sollten. “Jetzt bin ich schon soweit gefahren….” “jetzt habe ich schon soviel investiert….”
„jetzt habe ich schon soviel Zeit dort in dem Vertrieb verbracht und Geld in die Ausbildung gesteckt…..”
Bei solchen Sätzen ist der”Sunk Cost Fallacy” ist bereits manifestiert.
Es gibt viele gute Gründe weiter zu investieren oder einfach dabei zu bleiben, sowie viele oder die meisten Mitarbeiter in den berühmt und berüchtigten Strukturvertrieben. Ob sie etwas oder genügend dabei verdienen bleibt zunächst dahingestellt.
Der “”Sunk Cost Fallacy wird auch als “Concorde-Effekt” bezeichnet. Er führte bekanntlich zu verheerenden Entscheidungsfehlern. Die Concorde ist das Paradebeispiel eines staatlichen Defizitprojektes. Es war bekannt, dass sich der Betrieb des Überschallflugzeuges nie rechnen würde, es wurde aber immer schön brav mit Unsummen investiert – bloß um das nationale Gesicht (Frankreich und England) zu wahren. Der Vietnamkrieg wurde genau mit der Begründung verlängert: “ Wir haben das Leben so vieler Soldaten für diesen Krieg geopfert, es wäre ein Fehler, jetzt aufzugeben“.
Was hat das mit den Strukturmitarbeitern zu tun? Sehr viel. Jede Entscheidung, ob privat oder geschäftlich, geschieht stets unter Unsicherheit. Was wir uns ausmalen, mag eintreffen oder nicht. Zu jedem Zeitpunkt könnte man den eingeschlagenen Pfad verlassen. Das Projekt abbrechen und mit den Konsequenzen leben. Diese Abwägung unter Unsicherheit ist rationales Verhalten. Die Sunk Cost Fallcy schnappt dann zu, wenn wir schon besonders viel Zeit, Geld, Energie usw. investiert haben. Das investierte Geld wird dann zur Begründung herangezogen weiterzumachen, selbst wenn es keinen Sinn mehr macht. Je mehr man investiert hat, desto stärker ist der Drang das Projekt fortzuführen.
Über Jahre hinweg habe ich in einem großen Strukturvertrieb erlebt, wie die allermeisten Mitarbeiter Ihre freie Zeit dort verbrachten ohne das sie die Chance hatten etwas zu verdienen. Im Verhältnis von Aufwand in Form von Zeit, Materialkosten, Ausbildungskosten, Fahrtaufwendungen zu Seminaren etc. pp. ist unter dem Strich nichts finanziell übrig geblieben oder hätte rentiert.
Ich beneidete bei aller „Erfolgslosigkeit“ deren Durchhaltevermögen und Willen mit dem Endergebnis früher oder später doch zu scheitern. Das war und ist die Regel über die aber niemand spricht und niemand sprechen möchte.
Bestimmt möchten auch hier viele ihr Gesicht wahren -bevor ma(n) von selbst kündigt- und versuchen es immer und immer wieder, Woche für Woche, Monat für Monat zu probieren doch der Karriereleiter empor zu klettern. Bei vielen Mitarbeitern empfand ich es getreu nach dem Motto: „Ganz egal was es kostet“. Und die Herrn Direktionsleiter und Geschäftsstellenleiter vormals von Beruf Bäcker, Klempner, Metzger, Installateur, Busfahrer u.v.a. -also eher aus einfachen Berufen- und in der Regel keine Akademiker, halfen den für mich frustrierten Mitarbeiter durchzuhalten mit dem Endergebnis früher oder später doch zu scheitern.
Warum das irrationale Verhalten? Menschen streben danach, konsistent zu erscheinen. Mit Konsistenz signalisieren sie Glaubwürdigkeit. Widersprüche sind uns ein Gräuel. Entscheiden wir, ein Projekt in der Mitte abzubrechen, generieren wir einen Widerspruch: Wir geben zu, früher anders gedacht zu haben als heute. Ein sinnloses Projekt weiterzuführen zögert schmerzliche Realisierung hinaus. Wir erscheinen dann länger konsistent.
Es gibt viele gute Gründe, weiter zu investieren, um etwas weiter zu machen oder zum Abschluss zu bringen. Aber es gibt einen schlechten Grund: das bereits Investierte zu berücksichtigen. Rational entscheiden bedeutet, dass Sie die aufgelaufenen Kosten ignorieren. Egal was bereits investiert wurde. Es zählt einzig und allein das Jetzt und Ihre Einschätzung der Zukunft.
Das folgende Beispiel verdeutlicht es nochmals. Börsenanleger werden oft Opfer des beschriebenen Effektes. Oft orientieren sie sich bei Verkaufsentscheidungen am Einstandspreis. Liegt der Kurs einer Aktie über dem Einstandspreis, wird verkauft. Liegt er Kurs darunter, wird nicht verkauft.
Das ist irrational!
Der Einstandspreis dar überhaupt keine Rolle spielen. Was zählt, ist einzig die Aussicht auf die zukünftige Kursentwicklung (und die zukünftige Kursentwicklung alternativer Investments). Irren kann sich jeder und besonders an der Börse. Der traurige Witz an Sunk Cost Fallacy ist der: je mehr Geld Sie mit einer Aktie bereits verloren haben, desto stärker halten Sie an ihr fest.
Und das trifft auch den Nagel auf den Kopf. Je länger ich im Strukturvertrieb verweile, je stärker halte ich an ihm fest. Das ist auch irrational. “ Ich bin schon solange dabei….“ “Jetzt bin ich schon soweit gefahren….” “jetzt habe ich schon soviel investiert….” jetzt bin ich schon soweit gekommen….“ „jetzt habe ich schon soviel Zeit dort in dem Vertrieb verbracht und Geld in die Ausbildung gesteckt…..” usw.
Sie sind Opfer des Sunk Cost Fallacy sprich: Concodre-Effektes oder warum Sie die Vergangenheit ignorieren sollten!
In Denkfehler Nr. 4 folgt Social Proof oder warum Millionen von Menschen eine Dummheit behaupten, wird sie deswegen nicht zur Wahrheit. Social Proof ist das Übel hinter Blasen und Panik an der Börse. Man findet Social Proof in Managementtechniken u.v.m.
Socail proof kann ganze Kulturen lahmlegen – denken Sie an den kollektiven Selbstmord bei Sekten. Comedy und Talkshows nutzen Social Proof…….
Bis dann zum Denkfehler Nr. 4 in Ihrem „Handelsvertreter-Blog.“
24
„Ich möchte Sie heute mit einigen Zeilen über meine Erfahrungen,
Kenntnisse über die …., deren Mitarbeitern und falschen Annahmen
dieser Menschen konfrontieren.
Gerne werde ich Ihnen von Zeit zu Zeit zu diversen Themen schreiben und meine
persönliche Erfahrung oder auch Meinung dazu geben, sowie ich es bisher
getan habe.
Veranlasst hat mich mein Erfolg(!) bei der …. und der Mißerfolg von
anderen in dem Unternehmen und warum das so ist bzw. war und viele
andere Gründe die dazu führten. Auslöser sind meine gesamten 25-jährigen
Erfahrungen in der Branche, mein Lebensalter mit den gewonnen Eindrücken
die sich deckenden Erfahrungen über die es zwischenzeitlich Hunderte von
Studien gibt.
Inspiriert hat mich der Schriftsteller Rolf Dobelli und Gründer der
Meine persönlichen Erfahrungen decken sich mit den Studien und
möchte diese im Zusammenhang hier erläutern welche falschen Annahmen
gemacht werden und wie sich die …. dies zu nutze macht, zum Vorteile
eines Struktursystems und zum Nachteile dem Heerschar der Vermittler die
einmal für das Unternehmen arbeiteten.
Der Denkfehler Nr. 1
Nachdem ich als junger Vermögensberater bei dem Vertrieb namens ….
in den 80er Jahren mich beworben und als Vermögensberaterassistent
dort im Unternehmen angefangen hatte, war ich
-wieso auch immer- offensichtlich ganz erfolgreich.
Viele sagten: „Du bist erfolgreich“. Damit konnte ich aber zunächst noch
nicht soviel anfangen. Das ging dann aber erstaunlicherweise über viele
Jahre hinweg. Was auch immer als erfolgreich gemeint sein sollte. Mein
Konto zumindest war immer aufgrund der Vermittlungen von Versicherungen
und Investment sowie der Vermittlungen von Baudarlehen gedeckt.
Als sog. „Erfolgreicher“ erhielt man an vielen internen Veranstaltungen
und Meetings Auszeichnungen in verschiedensten Formen bis hin über
Geldgeschenke und sonstige Geschenke mit Symbolcharakter. Viele andere
waren auch erfolgreich und wurden entsprechend vor tausenden
Mitarbeiter/-innen auf Bühnen im entsprechenden feierlichen Rahmen vor
allen anderen geehrt. Woche für Woche, Monat für Monat, Jahr für Jahr.
Irgendwann wurde mir dies sogar peinlich. Warum?
Weil es (fast) immer dieselben „Erfolgreichen“ waren. Und die anderen
vielen Mitarbeiter/-innen die da uns auf den Bühnen klatschten. Was war
mit denen? Die waren nach Tagen, Wochen und Monate nicht mehr da. Dafür
waren andere gekommen, die sich ausprobierten. In der Regel scheiterten
die meisten Bewerber nach mehr oder minderem Erfolg ihre Freunde und
Bekannte zu beraten. Nachdem diese nicht mehr als potenzielle Kunden
vorhanden waren ist bei den allermeisten Einsteigern hier schon Schluß
gewesen und sind gescheitert. Schulungen der Direktionen sollten dafür
sorgen, dass bei Freunden und Bekannten genügend und ausreichend
„Empfehlungen“ an deren Bekannte und Freunde ausgesprochen werden, mit
Name und Adresse, sowie Telefonnummer von diesen Personen. Das ist
anfänglich der eigentliche Schwierigkeitsgrad, den man u.a. zu überwinden
hatte. Deshalb auch die ausführlichen Schulungen in dieser Hinsicht.
Fachschulungen wurden zu dieser Zeit hinten angestellt, weil dieser
hatte der sog. „Betreuer“, der schon länger für die …. vermittelte.
Fachkompetenz ist dann dort schon mal ein Geheimnis und dürfte auch in
Frage gestellt werden können.
Wieviele Musiker, Schauspieler usw. von den Tausenden haben es
geschafft? Die Medien interessieren sich wenig um die Gescheiterten. Und
in einem solchen Unternehmen wie der …. u.a. -wo sicherlich gutes Geld
verdient werden kann- interessiert es auch niemand, wer hier
gescheitert ist. Die Erfolge werden sichtbar auf den Bühnen präsentiert
und zwar für alle. Bei Großveranstaltungen ist die Prominenz aus
Politik, Wirtschaft und Sport und dem Medien präsent.
Heute weiß man und hat Ausdrücke für solche Effekte.
Die Experten nennen es “ Survivorship Bias“. Man kann es in etwas so
übersetzen: Ungleichgewicht zugunsten der Überlebenden.
Es wird damit begründet, weil Erfolge größere Sichtbarkeit im Alltag
erzeugen als Misserfolge. Systematisch wird die Aussicht auf Erfolg
überschätzt. Deswegen scheitern auch mittel -bis längerfristig die
meisten an dem Struktursystem der ….. Auch mir namentlich bekannte
Direktionsleiter (höchste anerkannte Stufe im Struktursystem der ….)
scheiterten in diesem hierarchisch aufgebauten Struktursystem. Es waren
jetzt schon in dieser Struktur der vierte Direktionsleiter, wo ich
selbst einmal tätig war. Aber für die interessiert sich niemand mehr.
Die Erfolgswahrscheinlichkeit dauerhaft für das Unternehmen langfristig
tätig sein zu können wird von den Außenstehenden verkannt und
überschätzt. Von einem erfolgreichen Vermittler verbergen sich 100 oder
1000 andere. Hinter diesen wiederum 100 oder 1000. Gescheiterte werden
nicht registriert.
Survivorship Bias wird heikel, wenn man selbst Teil der „überlebenden
Menge“ ist. Selbst wenn der Erfolg durch Zufall basiert. Gemeinsam mit
anderen „Erfolgreichen“ werden offenbar gemeinsame „Erfolgsfaktoren“
erklärt.
Auch die Gescheiterten wendeten die sog. Erfolgsfaktoren an.
Systematisch wird die Erfolgswahrscheinlichkeit von den vielen Tausenden
Mitarbeitern überschätzt, die da noch tätig sind und vormals in den
letzten Jahrzehnten für solche Unternehmen tätig waren. Die Aussicht
auf den langfristigen Erfolg innerhalb solcher Unternehmen ist und wird
immer noch überschätzt. Von den z. Zt. genannten 37.203 Vermittlern der
…. sind mit Bestimmtheit der geringere Teil auch tatsächlich
finanziell erfolgreich, so dass die Zahl der Erfolgreichen hier deutlich
niedriger sein dürfte und den Teil der Gescheiterten langfristig noch
erhöhen wird.
Die Anzahl der „Gescheiterten“ seit …. im Jahre der Firmengründung
dürfte die Anzahl der aktuellen Vermittlerzahl von ….. um dass
100-fache und mehr deutlich übersteigen. Wie wahrscheinlich ist dann
noch der dauerhafte Erfolg in solchen Unternehmen? Ja, fast gleich null.
Das wird allerdings nicht propagiert, sondern nur der Erfolg und dass
ist es was systematisch überschätzt wird und zwar sein eigener.
Das ist der 1. Denkfehler und Irrglaube der meisten Menschen, die an die
Wahrscheinlichkeit des Erfolges glauben und sich für solche Unternehmen
begeistern.
Hier vorab ein kleiner Auszug über weitere Denkfehler die gemacht
werden, die ich bei Bedarf erörtern und im Kontext wiedergeben würde.
…nächste Denkfehler sind, dass wir uns von der Außenwirkung eines
Unternehmens (hier ….) blenden lassen . Der sog. Halo Effect (Halo
steht für Heiligenschein). Dieser Effekt funktioniert immer gleich, z.B.
bei der …. mit der Darstellung des Geschäftsberichtes und der
finanziellen Situation. Der halo Effect versperrt den meisten
Mitarbeitern und andere die Sicht auf die wahren Eigenheiten solcher
Unternehmen. Eine Firma ist nicht nur an deren Geschäftsbericht zu
bewerten. Der Pschologe Edward Lee Thorndike hat den effekt vor 100
Jahren entdeckt.
….und weitere Denkfehler und Fallen. Ich helfe Dir und Du mir usw. Wie
sich diese Unternehmen mit den Denkfehlern anderer bereichern.
Gerne wieder.“